Ahmet Sarlak
†9.8.2002 • Sulzbach, Saarland
Das Opfer
Ahmed Sarlak war Sohn tĂĽrkischer Gastarbeiter*innen und absolvierte zum Zeitpunkt seiner Ermordnung gerade eine Berufsausbildung. Er verstarb einen Tag nach dem Angriff an dessen Folgen.
Die Tat
Am 9. August 2002 wurde Ahmed Sarlak von dem rechtsradikalen Skinhead Carlos N. auf dem Sulzbacher Salzbrunnenfest mit mehreren Messerstichen in Brust und bauch brutal erstochen. Der Täter war zur Tatzeit 25. Jahre alt war und gehörte einer lokalen Gruppe rechtsradikaler Skinheads an.
Die Ermittlungen
Bei den anschließenden Hausdurchsungen in der Wohnung des Täters, wurden Handfeuerwaffen und eine Hakenkreuzfahne sichergestellt. Die Sicherheitsbeamten wurden dabei zunächst vom Täter mit einer Pistole bedroht. Bei der Anklage nannte die Staatsanwaltschaft als Tatmotiv "Ausländerhass".1 Das Gericht erklärte jedoch, dass ein rechtsradikales Motiv nicht erwiesen sei und verurteilte den Täter zu sechs Jahren wegen Totschlags.
Zivilgesellschaftliche Reaktionen
Bei einer von der Stadt Sulzbach und der türkischen Gemeinde veranstalteten Demonstration nahmen über 3.000 Menschen teil, sowie der damalige Bürgermeister Werner Zimmer (SPD), die damalige saarländische Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), sowie der damalige türkische Generalkonsul Menter Sahinler. Innenministerin Annegret Kramp-Karrenbauer äußerte sich dahingehend, dass die Landesregierung alles daran setzen würde, um „[diesen] schrecklichen Fall umfassend aufzuklären“.1 Nachdem der rechtsradikale Täter zu lediglich sechs Jahren Haft verurteilt wurde und rechtsradikaler Hintergrund der Tat vom Gericht verkannt wurde, kam es zu einer weiteren Demonstration mit rund 400 Teilnehmer*innen.2
Footnotes
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(Türke starb wegen "Ausländerhass", taz)[https://taz.de/!1093539/], abgerufen 03.02.2022 ↩ ↩2
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(Empörung über Gerichtsurteil, taz)[https://taz.de/!819165/], abgerufen 03.02.2022 ↩